Saturday, July 02, 2011

16. Karmapa Meditation

Wir spüren, wie der formlose Luftstrom unseres Atems an der nasenspituze kommt und geht. dabei lassen wir Gedanken und Geräusche vorbeiziehen, ohne sie zu beurteilen.

Die vier Grundgedanken

Danach beschäftigen wir uns mit den vier Grundgedanken, die den Geist auf Befreiung und Erleuchtung ausrichten:
Wir erkennen unsere kostbare Möglichkeit, zahllosen Wesen mit den Mitteln eines Buddha nutzen zu können. Nur wenige begegnen seinen Lehren und noch weniger sind fähig, sie zu verwenden.
Wir erinnern uns der Vergänglichkeit aller Ding: Nur die offene klare Unbegrenztheit des Geistes ist dauerhaft. Niemand weiss, wie lange die Bedingungen bleiben werden, um sie zu erkennen.
Wir denken über Ursache und Wirkung nach, darüber, das wir selbst bestimmen, was geschieht. Frühere Taten, Worte und Gedanken wurden zu unserer heutigen Welt. Wir sähen ständig die Samen für unsere Zukunft.
Schliesslich machen wir uns klar, warum wir mit den Geist arbeiten: Erleuchtung bedeutet zeitlose höchste Freude, und wir können nur wenig für andere tun, solange wir selbst verwirrt sind oder leiden.

Zuflucht und Erleuchtungsgeist

Da wir die Welt nicht immer so erleben, wie wir es möchten, öffnen wir uns denen, die uns das lehren können:
Zum Ziel; Buddha, dem erleuchteten Zustand unseres Geistes;
zu den Lehren, die uns dahin führen; zur verwirklichten Sangha, den Freunden auf den Weg, und vor allem zum Lama, der Segen, Mittel und Schutz in sich vereint.

Vergegenwärtigung

Jetzt verdichtet sich vor uns aus dem Raum die goldenen, durchsichtige Form des 16. Karmapa, ein strahlendes Kraftfeld aus Energie und Licht. Er trägt die schwarze Krone, die die tiefsten Zustände der Offenheit in uns erwecken kann. Sein Gesicht ist golden und mild. Karmapa sieht uns und wünscht uns jedes Glück.
Seine Arme sind am Herzen gekreuzt. Er hält Dorje und Glocke, die Zeichen für Mittel und Weisheit, für Freude und Raum.
Karmapa sitzt in voller Meditationsstellung und ist von Regenbogenlicht umgeben. Wir verstehen dass er kein begrenztes Wesen ist, sondern ein Ausdruck von der Wahrheit des Raumes und der Geist aller Buddhas. Karmapa ist da, ob wir ihn klar erfahren können oder nicht. Wir wünschen zutiefst, seine Fähigkeiten zum Besten aller zu verwirklichen.
Karmapa kennt unseren Wunsch. Er lächelt und kommt immer näher auf uns zu. Er bleibt in einen angenehmen Abstand im Raum vor uns.
"Lieber Lama, Essenz aller Buddhas, bitte zeig uns die Kraft, die die Unwissenheit und Verdunkelung von allen Wesen und uns selbst entfernt. Mögen wir das zeitlose Klare Licht des Geistes erkennen"
Nun strahlt aus Karmapas Stirn ein kraftvolles durchsichtiges Licht in unsere Stirn und füllt unseren Kopf auf. Das Licht entfern alles Störende im Gehirn, in der Nerven undin den Sinnen Alle schädlichen Gewohnheiten und Krankheiten verschwinden.
Unser Körper wird ein bewusstes Mittel, um den Wesen Liebe und Schutz zu geben. Während wir im durchsichtigen Licht verweilen, erleben wir die innere Schwingung der Silbe OM

Jetzt strahlt aus Karmapas Kehle ein kraftvolles rotes Licht in unseren Mund und Hals. Dieses durchsichtige Licht löst alle Schwierigkeiten in unserer Rede auf. Eindrücke aus groben und leidbringenen Worten verlassen uns und unsere Rede wird zu Mitgefühl und Weissheit – sie wird ein bewusstes Mittel um anderen zu helfen. Ungetrennt vom roten Licht hören wir die tiefe Schwingung der Silbe AH.
Nun strahlt aus Karmapas Herzzentrum in der Mitte seines durchsichtigen Körpers ein kraftvolles blaues Licht in die Mitte unseres Brustkorbes und füllt sie ganz auf. Dadurch verschwinden alle Hindernisse im Geist. Störende Gefühle und steife Vorstellungen lösen sich auf, und unser Geist wird ursprüngliche Freude: Raum und Freude untrennbar. Mit den blauen Licht zusammen schwingt die Silbe HUNG.
Jetzt strahlen die drei Lichter gleichzeitig in uns hinein: Durchsichtiges Licht in unsere Stirn, rotes in die Kehle und blaues ins Herzzentrum; so erfahren wir das grosse Siegel und verweilen in Karmapas Zustand.

Halte die drei Lichter

Nun verwenden wir eine Schwingung, die äusere und innere Wahrheit miteinander verbindet: Während der Wiederholung des Mantras KARMAPA CHENNO erreichen wir die Tatkraft der Buddhas zum Besten aller

KARMAPA CHENNO

Verschmelzung und Sicht
Schliesslich lösen sich die goldene Form Karmapas und die schwarze Krone in Regenbogenlicht auf. Es strahlt in uns hinein und jede Form verschwindet. Nun gibt es nur noch Bewusstheit, jenseits von Mitte und Grenze, zeitlos und überall. Alles was im Geist erscheint ist das freie Spiel des Raumes.
Aus dieser offenen Weite heraus verdichtet sich eine reine Welt, schön und vollkommen. Jedes Atom schwingt vor Freude und wird zusammengehalten vor Liebe. Alles ist frisch und neu, voll unbegrenzter Möglichkeiten. Die Wesen nah und fern entstehen als männliche oder weibliche Buddhas, ob sie es wissen oder nicht. Geräusche sind Mantras und Gedanken Weisheit, bloss weil sie geschehen können. Nun entsteht auch der eigene Körper aus dem Raum, voller Kraft und Freude. Es besteht jedoch ein grosser Unterschied zu vorher: Früher waren wir unser Körper. Wir waren durch Alter, Krankheit, Tod und Verlust verwundbar, jetzt haben wir den Körper. Körper und Rede sind unsere Mittel um anderen zu nützen. Was wir wirklich sind, und wir wissen das jetzt, ist das klare Licht, das bewusst war, auch als es keine Form gab.

Widmung
Wir entscheiden uns, diese reine Sicht in allen Lebenslagen beizubehalten und wünschen nun, dass die guten Eindrücke, die gerade entstanden sind, grenzenlos werden. Mögen sie allen Wesen das einzige dauerhafte Glück bringen, das Erkennen der Natur des Geistes.




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